Warum ich Klatschmohn mag
Klatschmohn ist anspruchslos und wächst fast überall, egal ob auf dem alten Schotterhaufen, entlang der Betonwand oder – und da steht er sicher am liebsten – in Gesellschaft mit vielen hundert Klatschmohnblüten am Getreidefeldrand oder Straßenrand. Die Pflanze ist fein, aufrecht, zart, und absolut flexibel. Wind und Wetter können ihr nichts anhaben.
Sie ist sehr ausdauernd: Sie steht mehrere Wochen im schönsten Blütenkleid. Doch pflückt man diese Blume und stellt sie in ein Glas Wasser, verwelkt sie innerhalb Stunden. Mit ihren roten Blüten leuchtet sie unbeschwert von Weitem, als wollte sie mir zurufen „Hey, mir geht’s gut und ich hab dich lieb!“
Menschen, die ihre Bestimmung gefunden haben, können sich richtig entfalten und sie wachsen über sich hinaus und sind selbstsicher. Mit Turbulenzen können sie gut umgehen. Manchmal ist der Platz nicht so wichtig, aber besonders in Gesellschaft fühlen sie sich wohl und sind gesund. Entzieht man sie ihrer Bestimmung, werden sie schwach und krank.